Sportboot-Führerschein SEE


Der Sportbootführerschein See ist ein reiner Motorbootschein. Trotzdem müssen ihn auch die Segler an der Küste haben, deren Segelboot mit einem Hilfsmotor von mehr als 5 PS ausgerüstet ist. Er gilt für alle Sportboote, Fahrzeuge, die für Sport- oder Freizeitzwecke eingesetzt werden, unabhängig von Größe, Gewicht, Motorstärke

 

Voraussetzungen:

16 Jahre
Ärztliches Zeugnis (auf einem Blatt doppelseitig ausgedruckt!)
Ab 18 Jahren: Kopie des Kfz-Führerscheins oder Führungszeugnis
Unter 18 Jahren: Einverständniserklärung des gesetzlichen Vertreters


Theorieausbildung

Navigation

Seekarten, Seebücher, Navigationausrüstung, Koordinatensysteme der Erde, Orte nach Breite und Länge angeben, Verwendung von GPS-Geräten, Gezeiten, Distanzen abgreifen, Kurse, Kompass, Arbeit mit Kurs- und Anlegedreieck, Kursbeschickung, Peilung, zeichnerische Schiffsortsbestimmung, Koppeln

Yachtführung

Grundlegende Hinweise, Starten der Maschine, Bunkern von Kraftstoff, Derivation, Drehverhalten, Radeffekt, Antriebsarten, Manövrieren, An- und Ablegen, Schleppen, Schleusen, Nord-Ostsee-Kanal, Wasserski, Jetski, Surfen, Ankern, Ausweichregeln

Schifffahrtsrecht

Kollisionsverhütungsregeln, Seeschifffahrtstraßenordnung, Signale, Verkehrstrennungsgebiete, Schallsignale, Lichter der Schiffe, Signalkörper, Flaggen, Seefunk

Schifffahrt bei Nacht

Leuchttonnen, Leuchttürme, Leitfeuer, Richtfeuer, Quermarkenfeuer, Betonnung der Fahrwasser und Untiefen, Sperr-, Warn- und Badegebiete

Wetterkunde

Grundlegende Wetterabläufe, Aufzug eines Tiefs, Windstärken nach Beaufort, Lesen von Wetterkarten, Stationsangaben, Fronten, Landwind und Seewind, Gewitter

Sicherheit

Sicherheitsregeln für Wassersportler, sichere Schiffsführung, Eigenschaften und Einrichtung des Fahrzeugs, Sicherheitsausrüstung, Reiseplanung, Empfang von Wetterberichten, Einweisung, Verhalten bei Mann-über-Bord, Verhalten bei Nebel, Verhalten in Gewässern mit reger Berufsschifffahrt, Ausguck, Verhalten bei Problemen auf See und im Seenotfall, pyrotechnische Seenotsignale

 

Theorie Prüfung

Jeder Bewerber hat einen Fragebogen bestehend aus 33 Fragen in maximal 75 Minuten zu bearbeiten. Der Fragenkatalog, aus dem die Fragen ausgewählt werden, ist im Lehrbuch Sportbootführerschein See und im Lehrbuch Sportbootführerschein + Sportküstenschifferschein abgedruckt. Jede richtig und vollständig beantwortete Frage wird mit zwei Punkten bewertet. Etwa zur Hälfte richtige Antworten werden mit einem Punkt, falsche Antworten mit null Punkten bewertet.

Es können maximal 66 Punkte erreicht werden. Die Prüfung ist bestanden, wenn der Bewerber 55 Punkte oder mehr erreicht hat. Die Prüfung ist nicht bestanden, wenn der Bewerber 44 Punkte oder weniger erreicht hat. Bei 45 bis 54 Punkten erfolgt eine mündliche Nachprüfung, in der dem Bewerber nochmals 15 Prüfungsfragen (aus dem Fragenkatalog) vorgelegt werden. Werden hier mindestens 10 Fragen richtig beantwortet, so ist die Prüfung bestanden. Werden hier 6 oder mehr Fragen nicht richtig beantwortet, so ist die Prüfung nicht bestanden.

Die Theorieprüfung und die Praxisprüfung sind grundsätzlich am selben Tag durchzuführen. Ausnahmen sind nur aus einem wichtigen Grund (z. B. Eis) gestattet.

Praxisausbildung

Fahrausbildung

Einweisung in das Boot, Starten der Maschine, Instrumente, Wirkung von Ruder und Schraube, Bootstrimm, Anlegen, Ablegen, Rettungsmanöver, Wenden auf engem Raum, kursgerechtes Aufstoppen, Steuern nach Landmarken und nach Kompass

Navigation

Peilen (einfache Peilung, Kreuzpeilung)

Sicherheitsausbildung

Sicherheitseinrichtung an Bord, Verhalten bei Mann-über-Bord, Anlegen einer Rettungsweste und eines Sicherheitsgurts (Lifeline), Knoten, Einweisung in das Boot, Starten der Maschine, Instrumente, Wirkung von Ruder und Schraube, Bootstrimm, Anlegen, Ablegen, Rettungsmanöver, Wenden auf engem Raum, kursgerechtes Aufstoppen, Steuern nach Landmarken und nach Kompass

Navigation

Peilen (einfache Peilung, Kreuzpeilung)

Sicherheitsausbildung

Sicherheitseinrichtung an Bord, Verhalten bei Mann-über-Bord, Anlegen einer Rettungsweste und eines Sicherheitsgurts (Lifeline)

Knoten

Palstek, Achtknoten, Kreuzknoten, einfacher und doppelter Schotstek, Webeleinenstek, halber Schlag, zwei halbe Schläge, anderthalb Rundtörn mit zwei halben Schlägen, Belegen auf einer Klampe mit Kreuz- und Kopfschlag

 

Praxisprüfung

Der Prüfling muss nachweisen, dass er zur sicheren Führung eines Sportbootes fähig ist. Dazu hat jeder Bewerber alle vier Pflichtmanöver, eines der sonstigen Manöver sowie fünf verschiedene Knoten – zumindest im zweiten Versuch – richtig vorzuführen und die Bedeutung der Knoten zu erklären.

Pflichtmanöver

Rettungsmanöver (Mensch-über-Bord), anlegen oder ablegen, fahren nach Kompass, peilen (einfache Peilung oder Kreuzpeilung)

Sonstige Manöver

Kursgerechtes Aufstoppen, wenden auf engem Raum, fahren nach Schifffahrtszeichen/Landmarken, anlegen einer Rettungsweste, anlegen eines Sicherheitgurtes

Knoten

Achtknoten, Kreuzknoten, Palstek, einfacher Schotstek, doppelter Schotstek, Webeleinenstek, Rundtörn mit halbem Schlag, Rundtörn mit zwei halben Schlägen, belegen von Enden  

Die praktische Prüfung sollte auf einer Seeschifffahrtstraße erfolgen oder auf einem Binnengewässer, das in etwa vergleichbare Verhältnisse ausweist. Der Bewerber hat ein betriebsfähiges Prüfungsboot mit mehr als 5 PS und einen Bootsführer zu stellen.

Die praktische Prüfung wird Inhabern des Bodenseeschifferpatents A erlassen. Voraussetzung ist jedoch, dass beim Erwerb des Bodenseeschifferpatents die praktische Prüfung mit Zusatzfach Navigation abgelegt wurde. In dem Fall wurde mit dem Bodenseeschifferpatent auch der "gelbe Navigationsschein" ausgestellt. Er ist bei der Anmeldung zur Sportbootführerscheinprüfung einzureichen. Der gelbe Navigationsschein kann bei Verlust von demjenigen Landratsamt (Konstanz, Bodenseekreis oder Lindau), welches das Bodenseeschifferpatent ausgestellt hat, neu ausgestellt werden.