Was man wissen sollte (A-Z)
Weisen Sie jedem Crewmitglied seine Aufgabe und seinen Platz zu,
damit sie sich nicht gegenseitig im Wege stehen. Immer mindestens einen "laufenden" Fender bereithalten. Leinen vor dem Ablegen klarieren. Loswerfen und führen der Leinen vorher üben. Keine Leinen im Wasser mitziehen, da die Gefahr von Verwicklung im Propeller besteht. Vorsicht: in manchen Häfen sind die Mooringleinen aus aufschwimmenden Kunststoffasern. Diese beim Auslaufen möglichst mit dem Bootshaken führen und abhalten.
Abschleppen
Wenn möglich vermeiden Sie es, abgeschleppt zu werden!
Sollte es jedoch unvermeidlich sein, achten Sie darauf, dass immer nur die eigene Leine verwendet wird und lassen Sie niemanden fremden an Bord, da der Abschleppende sonst Anrecht auf 50-100% des Schiffswertes hat!!! Vor einem eventuellen Abgeschleppt werden vor Zeugen einen vernünftigen Preis aushandeln und schriftlich bestätigen lassen! Notfalls „Lloyds open Form“ vereinbaren. Das heißt, ein Schiedsgericht legt den Bergelohn fest (i.d.R. 25-50% des Schiffswertes).
Ankern
Benutzen Sie die Ankerwinsch nur bei laufendem Motor!
Der Ankermaat sollte unbedingt Handschuhe tragen! Ausrauschenlassen beim Ankern immer ohne Winschmotor, nur mit der Rutschkupplung (Belastung des Motors) die Kette immer wieder abbremsen. Die Kette beim Aufholen mit einer Stange (Finger weg!!!) in den Ankerkasten führen (Gefahr des Kettenstaus). Falls die Kette keine Farbmarkierungen hat, ist es ungemein hilfreich, sich mit verschiedenfarbigen Bändseln alle 10 m Markierungen anzubringen. Bewährt haben sich verschieden farbige Kabelbinder. So wissen Sie immer, wieviel Kette schon ausgebracht ist.
Anlegen
Aspirin, etwas gegen Durchfall und ein Desinfektionsmittel
sollten ebenso in Ihre Reiseapotheke gehören, wie Verbandmaterial und Pflaster. Sinnvoll ist eine Pinzette (Seeigel) und evtl. ein steriles Skalpell. Gegen Seekrankheit gibt es verschiedene Medikamente. Befragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker. Auf völlig natürlicher Basis wirken erfahrungsgemäß Akupressurbänder. Auf keinen Fall vergessen sollten Sie Ihre persönlichen Medikamente.
Arzneimittel
Vor dem Anlegen in Ruhe das Manöver besprechen.
In unbekannten Häfen erst mal eine "Ehrenrunde" drehen um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Fender ausbringen und "laufenden" Fender bereithalten. Crew einteilen, wer macht was. Radeffekt bei Rückwärtsfahrt beachten. Beim Einfahren in enge Gassen kann es sinnvoll sein, bereits weit außerhalb der Gasse zu wenden und rückwärts einzufahren. Beim längsseits Anlegen am besten auf Höhe der Wanten an Land springen. Abhalten des Schiffes, niemals mit bloßen Händen oder Füßen! Nur mit Fender.
Auschecken
Das Auschecken wird von manchen Vercharterern ausgesprochen nachlässig gehandhabt.
Sie sollten jedoch im Interesse des Nachfolgers einen gründlichen Auscheck vornehmen und den Basisleiter umfassend über evtl. Mängel informieren, denn auch Sie wollen schließlich ein Schiff in gutem Zustand übernehmen. Halten Sie alle Mängel schriftlich fest und legen sie die Liste am besten in einem verschlossenen Umschlag den Kartentisch. So ist der nachfolgende Skipper gleich informiert und kann überprüfen, ob alle Mängel beseitigt wurden. Neben Zeit spart dies auch viel Ärger und hilft so manches Mal gefährliche Situationen zu vermeiden. Scheuen Sie sich auch nicht beim Auscheck anzugeben, dass z.B. eine Leine angerissen ist, drei Gläser über Bord gingen, oder eine Winsch nicht richtig funktioniert. Dies hat in der Regel keine Auswirkung auf die Rückzahlung Ihrer Kaution und wird in den allermeisten Fällen von der Basisleitung dankbar aufgenommen.
Ausflüge
Entlang jeder Küste gibt es eine Menge von Sehenswürdigkeiten.
Die meisten Crews sind dankbar, wenn der Skipper den Besuch verschiedener Ausflugsziele vorausplant und anbietet. Planen Sie diese Ausflüge vorher.! Informieren Sie sich schon zu Hause, z. B. welche antiken Stätten einfach per Bus, Taxi oder Boot erreichbar sind. Meist reicht es für derartige Ausflüge einen halben Tag einzuplanen, so dass man bereits am Nachmittag zu einer kleineren Tagesetappe ablegen kann. Bedenken Sie auch, dass nicht an jedem Tag geöffnet sein kann (z.B. Delos hat immer montags zu). Lassen Sie immer ein Crewmitglied an Bord zurück, denn sollte z.B. der Anker frei, oder Sturm aufkommen, tritt die Versicherung nur ein, wenn eine Bordwache auf dem Schiff war.
Ausklarieren
Ist nur nötig, wenn Sie das Land verlassen…
und den "Port of entry" eines anderen Landes ansteuern wollen. Nehmen Sie sich auf alle Fälle die Zeit dazu, denn wenn Sie einklarieren wollen, oder von fremden Zollbehörden überprüft werden, müssen Ihre Papiere einwandfrei in Ordnung sein. Andernfalls kann es zur in Beschlagnahme des Schiffes kommen. Lesen Sie Ihren Chartervertrag, ob sie andere Länder anlaufen dürfen! Unbedingt zuhause eine Crewliste ausdrucken, die beim Einklarieren übergeben werden kann, sonst droht das handschriftliche Abfassen der Crewliste.
Ausstattung
Die Ausstattung der Yachten ist nicht unbedingt vom Typ abhängig.
Sie ist von Revier zu Revier und je nach Charterfirma für die einzelnen Yachten unterschiedlich. Die genaue Ausstattung der Yachten, sowie die Preise für Extras erfragen Sie bei Ihrem Charterunternehmen. In Italien sind die Yachten z.B. eher mager ausgestattet, da dort der Gesamtpreis des Schiffes besteuert wird. In Kroatien und in der Türkei findet man eher gut ausgestattete Yachten.
Autopilot
Der Autopilot ist inzwischen nicht nur bei größeren Yachten serienmäßig.
Sinnvoll ist ein Autopilot auf alle Fälle, wenn Sie in kleineren Gruppen segeln (1-3 Personen) und alle Hände z.B. zum Bergen der Segel gebraucht werden, aber auch wenn längere Etappen geplant sind. Lassen Sie sich beim Ein-Check die Funktionen genau erklären und vor allem, probieren Sie alle Funktionen aus!
Adapter
Verschiedenste Steckersysteme selbst innerhalb von Revieren…
machen es schwierig, immer genau den passenden Adapter an Bord zu haben. Kontrollieren Sie beim Ein-Check die an Bord befindlichen Adapter und lassen Sie sich notfalls vom Basisleiter weitere Adapter besorgen. In manchen Revieren sind sie jedoch völlig belanglos, da Sie keine Stromanschlüsse in den Buchten und Häfen vorfinden (Griechenland...). Jedoch ist es immer hilfreich, für den Wasseranschluß ein Standardset z.B. von GARDENA, und eine Schlauchschelle von zu Hause mitzubringen.
Backschaft
Ob und in welchem Umfang ein genauer Plan für die Backschaft gemacht werden soll…
obliegt jedem einzelnen Skipper und hängt von der jeweiligen Crew ab. Ich habe die besten Erfahrungen damit gemacht, von vornherein keinen Plan zu erstellen und einfach darauf zu vertrauen, dass sich das meiste von selbst regelt. Nur in Einzelfällen musste ich den Einen oder Anderen auf seine Pflichten gegenüber den übrigen Crewmitgliedern hinweisen. Meistens waren alle Mitsegler glücklich, dass nicht militärische Akribie an Bord herrschte, sondern sich jeder im Rahmen seiner Vorlieben und Neigungen ins Bordleben einbringen konnte.
Bareboat
Ist die Möglichkeit, ein Schiff ohne Skipper zu Chartern.
Der Charterer ist entweder selbst der Skipper oder er bringt diesen mit auf das Schiff. Auf jeden Fall muss der entsprechende Befähigungsnachweis vorhanden sein.
Behörden
Jeder der eine Uniform trägt, oder eine amtliche Mütze auf dem Kopf hat…
stellt eine ernst zu nehmende Persönlichkeit dar. Vor allem in südlichen Ländern genießen diese Personen uneingeschränktes Ansehen. Es ist deshalb angeraten, ihm mit dem nötigen Respekt zu begegnen und Anweisungen unbedingt zu befolgen. Oft ist es hilfreich, sich respektvoll mit Amtsträgern zu unterhalten, dann erhält man so manchen guten Tipp oder die neuesten Wettermeldungen.
Beiboot
Ein über Nacht außenbords festgemachtes Beiboot…
ist geradezu eine Einladung für Diebe. Einfach losgemacht und ohne Lärm am Ruderboot in Schlepp genommen kommt am nächsten Morgen für die Crew die Ernüchterung. Aber auch ein unzureichender Knoten eines noch unerfahrenen Crewmitgliedes führt oft über Nacht zum Verlust des Beibootes. In den meisten Fällen deckt die Versicherung nicht den Verlust des Beibootes (Vertrag prüfen). Deshalb: auch wenn es noch so viel Mühe macht, der sicherste Aufbewahrungsort für das Beiboot ist an Deck!
Belegung
Viele Charterer belegen eine Yacht bis zum letzten Platz im Salon…
um den Kojenpreis für die Mitsegler gering zu halten. Wem es nicht auf ein paar Euro ankommt, der sollte für die "schönsten Tage des Jahres" Wert auf etwas Komfort legen. Auf separate Nasszellen für jede Kabine und genügend Stauraum für das persönliche Gepäck sollten Sie keinesfalls verzichten. Denken Sie daran: je länger eine Yacht ist, desto breiter ist sie auch!!! Die Angabe der Kojenanzahl in den Preislisten ist oft inklusive Nutzung des Salons berechnet!
Bekleidung
Die richtige Segelbekleidung für die jeweilige Situation…
abhängig von den Wetterbedingungen ist unabdingbar. Auch wenn konstant gute Wetterbedingungen in manchen Revieren es möglich machen, im T-Shirt zu segeln, sollte man dennoch nicht die richtige Kleidung für schweres Wetter zu Hause lassen. Mit einem plötzlichen Wetterumschwung muss immer gerechnet werden und selbst wenn schon nach wenigen Stunden wieder die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen verwöhnt, ist Regen und Kälte bis dahin im T-Shirt nur schwer zu ertragen. Übrigens, die richtige Segelbekleidung finden Sie nicht im Fahrradgeschäft.
Bordkasse
Jedes Crewmitglied entrichtet zu Beginn des Törns einen festgelegten Betrag
(ca. 100,- bis 200,- € pro Woche) in die Bordkasse. Verbrauchsmaterialien wie Wasser und Diesel, Liegegebühren in Häfen und Lebensmittel, sowie Getränke an Bord zum allgemeinen Verbrauch werden aus dieser Kasse bezahlt. Der Skipper bleibt i.d.R. von der Bordkasse frei. Die Verwaltung der Bordkasse obliegt entweder dem Skipper, oder einem dafür ausgewählten Crewmitglied. Hilfreich sind dabei vorbereitete Listen zur Erfassung von Einlagen und Kosten mit entsprechenden Umrechnungskursen. In den meisten südlichen Ländern ist es üblich, beim Abendessen die Rechnung nicht separiert, sondern in einem Betrag für die gesamte Gruppe zu begleichen. Hier kann es sehr hilfreich sein, diese Kosten ebenfalls aus der Bordkasse umzulegen. Preisunterschiede zwischen den einzelnen Menüs relativieren sich meist über den Zeitraum des Törns und Differenzen von wenigen Euro dürften die Urlaubsstimmung nicht trüben. Sollte sich ein Mitsegler jedoch dagegen aussprechen, dass auch die Kosten fürs Abendessen aus der Bordkasse beglichen werden, empfiehlt es sich Ihm die Verwaltung der Bordkasse und somit das abendliche Auseinanderdividieren der Rechnung zu übertragen. Spätestens beim nächsten Törn wird er sich mit Freuden zu einer "all inklusive" Lösung bekennen.
Bordleben
... könnte so einfach sein, wenn...
Machen Sie es "einfach"! Fragen Sie Ihre Mitsegler, was Ihre Vorlieben (Kochen, Spülen, Einkaufen gehen...) sind. Machen Sie allen von vorne herein klar, dass z.B. der Erste der morgens aufsteht den Kaffee aufsetzt, der Zweite geht Brot holen und beim Duft von frischem Kaffee sind bald auch viele weitere Helfer in der Kombüse. Wer kocht spült nicht usw. Sollte sich einer bei allen zu erledigenden Aufgaben vornehm zurückhalten und somit den Ärger der Anderen hervorrufen, dann weisen Sie als Skipper ihm freundlich aber bestimmt Aufgaben zu: "Bernd könntest Du wohl Eva beim Salat putzen etwas zur Hand gehen...?"
Bunkern
Viele Charterunternehmen bieten „Shopinglisten“ an…
mit denen Sie Ihre Verpflegungswünsche im Voraus anmelden können. Dies ist zwar etwas teurer, als wenn Sie den Einkauf selbst erledigen, jedoch durchaus sinnvoll, wenn Sie z.B. erst spät am Abend ankommen und früh morgens auslaufen wollen. Ansonsten kann es auch nützlich sein, einen Teil der Mannschaft zum Einkaufen zu schicken. Zum Beispiel, während Sie mit dem Co-Skipper zusammen die technische Abnahme des Schiffes durchführen (da treten sich ohnehin nur alle auf die Füße). Oft lohnt sich das Herumstöbern in den einheimischen Läden, da sich hierbei die eine oder andere landestypische Delikatesse ausfindig machen lässt und sich beim Plaudern mit dem Ladenbesitzer manche nützliche Tipps ergeben.
Bordstrom
Für die Versorgung mit 12 V ist auf allen Yachten…
ein separates Batteriesystem vorhanden. Um immer genügend "Saft" für den gemütlichen Abend an Bord oder das Laden des Handys bereit zu haben, sollten Sie die Maschine täglich mindestens 1-2 Stunden zum Laden der Batterien (notfalls während des Segelns) mitlaufen lassen. Bitte nicht im Hafen, wo der Dieselgestank ihren Liegeplatznachbarn zur Weißglut bringt.
CD´s
...spielen heute auf Reisen fast keine Rolle mehr.
Viele der neueren Yachten sind bereits mit „AUX-IN“ Buchsen am Radio ausgestattet. Das zugehörige Kabel oder einen Transmitter sicherheitshalber von zu Hause mitbringen!
Charterbedingungen
...differieren in den verschiedenen Revieren…
und bei den einzelnen Vercharterern. Lesen Sie ihren Chartervertrag mit den anhängenden Bedingungen genau durch und prüfen Sie genauestens die Haftungs- und Rücktrittsklauseln. Für evtl. Haftungslücken (Folgecharterausfall usw.) gibt es genau abgestimmte Versicherungen.
Checkliste
Vor jedem Törn stehen Sie erneut vor der Frage…
"Was muss mit?" Unsere „Checkliste für´s Gepäck“ soll Ihnen und Ihrer Crew das Packen etwas erleichtern.
Crew-Einweisung
Nehmen Sie sich die Zeit…
für eine ausführliche Crew-Einweisung! Tragen Sie die Ausführung der Einweisung unter Nennung von Datum und Uhrzeit ins Logbuch ein, lassen Sie die Crewmitglieder die Checkliste für die Einweisung der Crew unterschreiben und heften Sie am besten dazu. So sind Sie abgesichert und können im Ernstfall nachweisen, dass Sie Ihrer Sorgfaltspflicht als Skipper nachgekommen sind.
Crewliste
Die Crewliste ist zunächst wichtig für Ihren Vercharterer…
damit er für Sie bereits alle Formalitäten vor Ort erledigen kann. Machen Sie sich vor Absenden der Liste genügend Kopien, denn in jedem angelaufenen Hafen verbleibt eine Liste beim Hafenmeister. Sollten Sie keine Kopie zur Hand haben, müssen Sie die Crewliste vor Ort von Hand abschreiben.
Crew-Vertrag
Am allerbesten ist es natürlich, wenn nichts Negatives passiert.
Für den Fall der Fälle sollten Sie sich jedoch zumindest mit einem Crew-Vertrag absichern. Für die weitergehende Absicherung gibt es die entsprechende Versicherung, z.B. Skipperhaftpflicht, Folgeschaden, Kautionsversicherung...
Crew-Wechsel
Sollten Sie Äußerst genau Planen…
damit Ihnen und Ihrer Crew nicht eine Menge Zeit beim Warten auf die neuen Mitsegler verlorengeht. Denken Sie daran, Dass Flugzeuge und Fähren Verspätung haben oder auf Grund der Wetterlage ausfallen können. Fahrpläne von Fähren werden in südlichen Ländern auch mal kurzerhand geändert und die Aktualisierung der Fahrpläne im Internet einfach vergessen. Deshalb zum Crew-Wechsel mindestens zwei Tage einplanen. Lassen Sie Ihre Papiere (Transitlog...) bei den Behörden auf die neue Crew abändern oder melden Sie den Crew-Wechsel bereits vorher bei Ihrem Vercharterer an, er wird sich dann für Sie um ein geändertes Transitlog kümmern.
Diesel
...stinkt vorwiegend in den Achterkabinen älterer Yachten.
Abhilfe kann da z.B. schon ein Schraubenzieher, mit dem man die Schlauchschellen etwas nachzieht schaffen. Denken Sie auch daran, bei der Creweinwesung Ihre Mitsegler eindringlich auf die Verwechslungsgefahr der Einfüllstutzen für Diesel (meist rot gekennzeichnet) und für Wasser (blau) hinzuweisen. Im Falle einer Verwechslung keinesfalls die Maschine starten und unverzüglich die Charterbasis informieren, da sonst die Möglichkeit einer Beschädigung der Einspritzpumpe und der Maschine besteht!
Echolot
Die angezeigte Tiefe wird vom Geber aus gemessen.
Dieser ist meist von innen unter den Bodenbrettern vor dem Kiel zugänglich. Zum Reinigen wird er nach innen Herausgezogen und das Loch mit einem dafür vorgesehenen Stopfen verschlossen. Wer jedoch der angezeigten Tiefe nicht traut (ist meist bewusst auf geringere Tiefe gestellt), kann z.B. beim Ankern in einer Bucht mittels einer Lotleine die genaue Tiefe ermitteln und mit dem angezeigten Wert vergleichen.
Einchecken
Leider gibt es immer noch einige "Schwarze Schafe"…
unter den Charterfirmen, die Yachten in desolatem Zustand übergeben. Nehmen Sie sich Zeit zum Eincheck. Schicken Sie den Großteil Ihrer Mannschaft zum Einkaufen oder in die nächste Kneipe, damit Sie und Ihr Co-Skipper Platz und Ruhe zum Überprüfen der Yacht haben. Nehmen Sie den Eincheck äußerst gründlich vor, denn es ist ärgerlich, wenn Mängel erst später, fernab der Basis entdeckt werden. Eine Reparatur kostet Sie dann auf jeden Fall viel Zeit beim Warten auf einen "Spezialisten". Lassen Sie sich die elektrische Schalttafel, bedienen der Navigationsinstrumente, Autopilot usw. ausführlich erklären und prüfen Sie die Funktion des Kühlschrankes und des Herdes! Manche Sicherungen (für Ankerwinsch oder Kühlschank) sind zum Teil sehr versteckt im Motorraum oder unter Schränken angebracht. Notieren Sie dies am Besten in Ihrem Logbuch. Beim Eincheck hilft eine vorbereitete Checkliste.
Einklarieren
Zum Einklarieren beim Hafenmeister…
oder den Hafenbehörden ist unbedingt eine Crewliste nötig, die in der Regel auch dort verbleibt. Machen Sie sich deshalb schon zu Hause genügend Kopien, da Sie sonst jedes Mal die Liste von Hand abschreiben müssen.
Essen
Alternativ zu den unzähligen…
oft gerade was Fisch angeht viel zu teuren Tavernen, die es im Mittelmeer inzwischen in nahezu jeder Bucht gibt, ist es manchmal auch ganz reizvoll, sich auf den einheimischen Märkten mit frischem Gemüse für ein paar Cent oder (leider auch nicht ganz billigem) frischen Fisch zu versorgen. Zugegeben ist das Kochen an Bord für manchmal bis zu zehn Personen nicht einfach, aber die Stille einer lauschigen Bucht entschädigt beim Essen an Deck für den Aufwand. Meiden sollte man auf jeden Fall die teuren Restaurants an der Promenade von Hafenstädten und sich lieber ein Paar Schritte weiter in einfachen Tavernen mit einheimischen Köstlichkeiten verwöhnen lassen.
Fähren
...sind oft unpünktlich, fahren meist nicht…
nach dem im Internet publizierten Fahrplan (oder gar nicht) und warten auch nicht auf verspätete Flugzeuge! Berücksichtigen Sie diese Umstände bei Ihrer Törnplanung und vor allem, bei evtl. Crew-Wechsel.
Fender
...sind die schmutzigen "Gummifuzzeln"…
die meist nicht dort hängen, wo man sie braucht. Erklären Sie ihren Mitseglern wo man sinnvollerweise die Fender (am besten mit Klebeband die Positionen an der Reling markieren) mit welchem Knoten befestigt und lassen Sie den Webeleinstek intensiv üben, denn der Verlust eines Fenders ist ärgerlich und führt manchmal auch zu teuren Beschädigungen am Schiff.
Feuer
Jedes Crewmitglied sollte wissen…
wo sich ein Feuerlöscher befindet und dessen Bedienung kennen. Ebenso sollte das Verhalten im Brandfall, bei Motorbrand, Kabelbrand, Gasbrand usw. jedem bekannt sein. Wichtig: die Lage der Hauptschalter, sowie des Gashahnes sollte jeder kennen.
Flaggen
An Bord sollten sich zumindest…
eine Notflagge, sowie die Flaggen N, C und Q befinden. Vereinsflaggen und ähnliche werden unter der Backbord-Saling gefahren. Keinesfalls vergessen sollten Sie die Gastlandflagge unter der Steuerbord-Saling. Und bitte, lassen Sie die Totenkopfflagge über der Gastlandflagge weg, denn dies wäre eine Beleidigung Ihres Gastlandes!
Flüge
...sollten Sie rechtzeitig zu Ihrem Urlaubstörn buchen.
Denken Sie daran, dass ja möglichst alle Mitsegler am selben Tag vor Ort sein sollten, da Sie sonst zu viel Zeit verlieren. Aus diesem Grunde kommen die heute buchbaren Billigflüge oft nicht in Betracht. Einzelne kurzfristige Flüge gibt es auch bei einigen Last-Minute Anbietern.
Führerscheine
In den verschiedenen Revieren gelten…
unterschiedliche Führerscheinbestimmungen. Die jeweils geltenden Bestimmungen entnehmen Sie bitte den Charterbedingungen. Allgemein gilt: Erfahrung ist durch keinen Führerschein zu ersetzen. Bringen Sie nicht sich selbst und andere in Gefahr, indem Sie sich mit wenig oder keiner Erfahrung als Skipper versuchen. Sammeln Sie Erfahrung, indem Sie z.B. ein Skippertraining buchen und sichern Sie sich auf alle Fälle gegen Risiken ab.
Gasanlage
Prüfen Sie vor dem Auslaufen den Füllstand der Gasflasche…
entweder durch Anheben oder mittels eines Temperaturindikators (erhältlich im Camping Zubehör). Achten Sie darauf, dass eine volle Ersatzflasche an Bord ist. Weisen Sie jedes Crewmitglied in die Bedienung des Herdes oder Backofens ein und stellen Sie sicher, dass jeder die Lage des Haupthahnes kennt. Diesen während des Segelns unbedingt schließen!
Gepäck
...kann man beim Segeln meist nicht brauchen.
Denken Sie daran, dass Stauraum an Bord wichtig ist. Wählen Sie deshalb die Größe der Yacht entsprechend dem Revier (in der Ostsee brauchen Sie sicher mehr Kleidung als im Mittelmeer) und der Crew aus. Weisen Sie Ihre Mitsegler darauf hin, dass zum Segeln auf keinen Fall Schalenkoffer angebracht sind, sondern flexible Taschen, die man gut verstauen kann. Gepäckliste
GPS
Ein GPS ist heute auf den meisten Yachten Standard.
Nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie aufmerksam die Bedienungsanleitung. Viele Funktionen die Sie nicht auf den ersten Blick erkennen, können Ihnen die Navigation und Etappenplanung sehr erleichtern. Lassen Sie Ihre Mitsegler die momentane Position ablesen und in die Seekarte eintragen. Erklären Sie auch die MOB-Taste (Mann-über-Bord Funktion). Hilfreich ist auch ein Notebook oder iPad mit Navigationssoftware.
Griechenland
Gut ausgebaute Marinas wie man sie…
von der Türkei, Kroatien oder der Cote d'Azur her kennt, findet man in Griechenland selten. Auch die Qualität der Schiffe ist leider meist besorgniserregend! Zwei Jahre heisst für eine griechische Yacht, dass das Verfalldatum oft schon überschritten ist. Sparen Sie hier nicht am falschen Ort und nehmen Sie lieber ein neueres Modell.
Hafenhandbücher
...sind neben aktuellen Seekarten
für die Törnplanung zu Hause unerlässlich. Versorgungsmöglichkeiten, Reparaturdienste und die vorherrschenden Windrichtungen erfahren Sie aus dem Hafenhandbuch. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl Ihrer Zielhäfen den Tiefgang Ihres Charterschiffes. Viele kleinere Häfen sind nicht für Yachten geeignet, weil Ihre Wassertiefen zu gering sind.
Hafenmeister
...kennen ihren Hafen genauestens.
Sie sollten sich deshalb unbedingt an deren Anweisungen halten. Ein kleines Schwätzchen verspricht oft gute Hilfe für den weiteren Törnverlauf (Wetter, Tipps für´s Abendessen...).
Haftpflicht
Als Skipper sind Sie nicht über Ihre reguläre
Haftpflichtversicherung gegen evtl. Ansprüche abgedeckt. Sie sollten sich deshalb auf alle Fälle bei einer speziellen Wassersportversicherung gegen die Haftungsrisiken absichern.
Handy
Ein Handy ist eine praktische Sache…
wenn man mit dem Boot unterwegs ist. Sie sind unabhängig von den örtlichen Telefonzellen und können sich selbst in einer einsamen Bucht zu Hause bei Ihren Lieben melden. Am Mittelmeer ist entlang der Küstenlinien in den meisten Fällen eine gute Abdeckung der Netzprovider gegeben. Leider sind die Roamingkosten meist sehr hoch. Abhilfe ist z.B. die TUI-Card, die in 25 europäischen Ländern zum Einheitspreis verwendet werden kann (auch für´s Surfen mit dem Laptop).
Kaution
Alle Yachten sind mit unterschiedlicher Selbstbeteiligung…
(ca. 1.000,- bis 8.000,- €) gegen Beschädigung Vollkasko versichert. In Höhe dieser Selbstbeteiligung hinterlegen Sie beim jeweiligen Stützpunkt eine Kaution per Kreditkarte. Gegen den Verlust der Kautionssumme im Schadensfall können Sie eine Kautionsversicherung abschließen. Denken Sie auch daran, dass durch den Ausfall einer Yacht auch weitere Folgekosten für Sie entstehen können. So können Sie z.B. für die Ersatzbeschaffung oder einen Charterausfall über mehrere Wochen haftbar gemacht werden.
Knoten
Lassen Sie Ihre Mitsegler immer wieder…
die wichtigsten Knoten üben. Palstek, Webeleinstek, Schotstek, Achtknoten, und Kreuzknoten sind nach einem Jahr Segelabstinenz schnell vergessen und im Notfall kann ein routiniert geschlungener Knoten lebenswichtig sein. Auch das Werfen und Aufschießen von Leinen sollte vor allem von neuen Mitseglern geübt werden.
Kochen
... an Bord kann auch Spaß machen…
wenn Sie wenigstens ein scharfes Messer oder einen Wetzstahl im Gepäck (NICHT im Handgepäck!!!) haben. Aus frischem, auf jedem Markt erhältlichem Gemüse oder Fisch können auch in der kleinsten Kombüse leckere Gerichte entstehen. Wichtig ist: suchen Sie sich bereits zu Hause einfach zuzubereitende Rezepte aus und planen Sie den Einkauf dann entsprechend. Haben Sie einen Rezeptvorschlag für unsere Rubrik Kombüse?
Kojen
Die in den technischen Daten angegebene Kojenanzahl…
ist oft incl. Salon gerechnet. Bedenken Sie auch, dass vor allem bei Yachten bis ca. 13 m manche Kojen (z.B. Stockbetten) nicht für einen erwachsenen Mann geeignet sind. Auch seitlich angebrachte Kojen im Salon (z.B.- Sun Legende 41) sind oft nicht einmal für ein Kind ausreichend!
Leinen
... müssen laufen! Lassen Sie keine Leinen wirr herumliegen…
denn ein „Wuhling“ kann im Notfall zur Katastrophe führen. Leinen immer sofort wieder Aufschießen. Mit den Mitseglern das Belegen auf der Klampe und das Werfen der Leinen beim Anlegen immer wieder üben.
Lifebelt
Schon bei der Einweisung der Crew sollte jeder…
seinen persönlichen Lifebelt bekommen und ihn auf seine Körpermaße einstellen. Er sollte von jedem Crew-Mitglied zusammen mit der Rettungweste in seiner Kabine griffbereit aufbewahrt werden, damit im Ernstfall nicht erst das große Suchen losgeht. Den Lifebelt niemals an der Reling einpicken, sondern nur an festen Teilen, wie z.B. den Wanten oder Stagen. Gegebenenfalls eine Sorgleine auf beiden Seiten des Schiffes legen. Viele der an Bord befindlichen Sicherheitsausrüstungen sind Mangelhaft oder aufgrund fehlender Gesetzlicher Bestimmungen nicht vorhanden. Deshalb ist es ratsam, sich eine eigene Rettungsweste mit integriertem Lifebelt zuzulegen und mitzuführen. Achten Sie beim Kauf vor allem auf bequemen Sitz und ausreichende Auftriebskraft. Gute Sicherheitswesten gibt es schon ab ca. ca. 80,- € im Fachhandel.
Logbuch
Seit 1998 ist es auch für einen Sportbootführer Pflicht…
ein Logbuch an Bord zu führen. Dies sollte im eigenen Interesse ausführlich geschehen. Um eine lückenloses Logbuch zu führen, muss man auch nicht ständig unter Deck Eintragungen machen, man kann sich z.B. auch mit der Notizfunktion des Mobiltelefones behelfen. Beii manchen PC-Navigationsprogrammen läuft eine Logführung ständig automatisch mit und inzwischen gibt es auch entsprechende Apps.
Luken
Bei Schräglage kann in ein kleines offenes Luk…
außenbords innerhalb von Sekunden so viel Wasser hereingepresst werden, dass eine Yacht in kürzester Zeit untergeht. Kontrollieren Sie vor dem Ablegen unbedingt alle Luken und Seeventile oder bestimmen Sie eine verantwortliche Person, die das Schließen übernimmt und Ihnen Vollzug meldet. Jeder an Bord sollte wissen, wo sich die Seeventile befinden und in welcher Stellung sie geschlossen sind.
Mann-über-Bord
Erklären Sie den Manöverablauf theoretisch…
(Ausguck, und Ansage der genauen Position des über Bord gegangenen) und führen Sie das Manöver unter Maschine mit und ohne Segel durch. Eine gute Übung ist auch das Bergen eines bewusstlosen aus dem Wasser. Einweisungsliste
Manöver
Erklären Sie alle Segelmanöver…
in Theorie und Praxis. Bereiten Sie Ihre Manöver gut vor und weisen Sie jedem seinen Platz zu, damit niemand im Wege steht und keiner zufällig dabei über Bord geht. Erklären Sie die Gefahr einer Patenthalse und das Anbringen eines Bullenstanders.
Mitsegeln
Wer träumt nicht von einem unbeschwerten Urlaub…
an Bord einer modernen Segelyacht in kristallklarem Wasser? Ob im Freundeskreis mit eigenem, oder als Gruppe mit gechartertem Skipper, sollten Sie sich immer über die Qualifikation des Schiffsführers informieren. Unerfahrenheit kann schnell aus dem lockeren Urlaubstörn einen Alptraum mit Folgen werden lassen. Sichern Sie sich als Skipper und als Crew-Mitglied zumindest mit einem Mitseglervertrag oder einer speziell dafür ausgelegten Versicherung gegen das böse Erwachen im Schadensfall ab. Eine Havarie, oder eine leichtfertig herbeigeführte Bergung ohne wirkliche Seenot kann schnell zu Folgekosten von mehreren 100.000,- € führen, für welche die Crew aufkommen muss.
Motor
Jeder Mitsegler muss in der Lage sein…
den Motor zu starten und abzustellen. Roten Knopf benutzen.(niemals mit Schlüssel abstellen!). Kontrollieren Sie täglich den Öl- und Wasserstand, sowie die Bilge. Kontrollieren Sie bei der Schiffsübernahme die an Bord befindlichen Ersatzteile (Impeller, Ersatzkeilriemen...).
Nachtfahrt
Nachtfahrten sind manchmal nicht zu vermeiden…
und hin und wieder vollkommen beabsichtigt. Bei nicht zu starkem Wind nahezu geräuschlos durchs glatte Wasser zu pflügen, im ersten Licht des Tages hinein in den faszinierenden Sonnenaufgang, entspricht nicht nur den Vorstellungen eines Kitschautors. Aber ein solcher Nachtschlag muss genauestens geplant und vorbereitet sein. Eine Wache sollte maximal 4 Stunden dauern und immer aus zwei Leuten bestehen, von denen nach zwei Stunden einer ausgewechselt wird. Achten Sie darauf, dass für die Wachen zwischen 22.00 Uhr und Morgengauen genügend heißer Kaffee und evtl. ein paar belegte Brote bereitstehen. Schalten Sie das VHF auf Kanal 16 und hören Sie den See-Wetterbericht. Binden Sie vorsichtshalber ein Reff ins Groß, da der Wind im Laufe der Nacht auffrischen kann. Es empfiehlt sich, auch beii leichtem Wind während der Wache Rettungsweste und Lifebelt zu tragen.
Navigation
Viele technische Hilfsmittel erleichtern…
heutzutage die Navigation. Trotzdem sollte man die Benutzung des Kompasses und der Seekarten beherrschen. Ablesen der Position, Kreuzpeilung, Kursbestimmung, Abmessen von Entfernungen usw. können an Bord während des Törns ausgiebig mit allen interessierten Mitseglern geübt werden. Viele Mitsegler werden Ihnen dankbar sein, wenn Sie sie in den navigatorischen Törnablauf mit einbeziehen.
Notfall
Bei der Einweisung der Crew sollten Sie…
alle auf das Verhalten bei einem Notfall und auch darauf, welche Folgen ein leichtfertig abgesetzter Notruf haben kann, hinweisen. Zeigen Sie, wo sich die Seenotmunition befindet und wie man sie bedient. Erklären Sie die Folgen des Abschleppens und verweisen Sie auf die Gefahren einer Rettungsinsel. Verlassen Sie niemals ein Schiff, das noch schwimmt!
Oneway
...-Törns sind interessanter, weil Sie…
die gleiche Strecke nicht auf dem Rückweg noch einmal zurücklegen müssen, aber in der Regel auch nur mit Aufpreis möglich. Zudem müssen die Flüge entsprechend abgestimmt werden (Gabelflüge), was leider nicht immer ganz einfach ist, weil oft mehrstündige Wartezeiten auf Anschlussflüge oder eine Übernachtung in Kauf genommen werden muss.
Peilen
Zur Standortbestimmung in der terrestrischen Navigation…
dient die Kreuzpeilung. Dafür gehört ein Handpeilkompass auf fast allen Schiffen zur Standardausrüstung. Die einzelnen Peilungen sollten mindestens 30° und höchstens 150° auseinanderliegen, um an dem Schnittpunkt der beiden Peilungslinien einen einigermaßen genauen Standort zu erhalten.
Port of Entry
Um auf dem Seeweg in ein anderes Land einzureisen…
müssen Sie einen "Port of Entry" anlaufen und nach den Internationalen Bestimmungen die Flagge "Q" (gelb) setzen. Außer dem Skipper darf solange keiner das Schiff verlassen, bis dieser beim zuständigen Zoll- und Hafenamt mit den Schiffspapieren und den Reisedokumenten der Crew einklariert hat.
Preise
Je nach Standort, Saison und Kalkulationsgrundlage können…
Schwankungen der Preise gleicher Schiffe auftreten, die kein Maßstab für Qualität und Leistung sind.
Proviant
In manchen Ländern sind bestimmte Dinge…
sehr teuer. Außerdem hat der eine oder andere Vorlieben für eine bestimmte Nutella-Sorte, so dass es notwendig scheint, Lebensmittel von zu Hause mitzubringen. Beachten Sie dabei unbedingt die Einfuhrbestimmungen des jeweiligen Landes, sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie wegen Zollvergehens außer einer hohen Strafe auch noch einen erheblichen Zeitverlust in Kauf nehmen müssen. Vor dem Törn sollten sich auf jeden Fall alle Mitsegler absprechen, wer welche besonderen Lebensmittel (z.B. die Frühstücksmarmelade von Tante Trude...) mitbringt. Beachten Sie auch die Gewichtsbeschränkung für Fluggepäck!
Quarantäne
...wird durch die gelbe Flagge (Q) unter der Saling angezeigt…
und hat nicht unbedingt zu bedeuten, dass Sie eine ansteckende Krankheit an Bord haben. Solange Sie aus einem anderen Staat kommend in einem Port of entry die Einklarierungsformalitäten noch nicht erledigt haben, liegen Sie unter Quarantäne.
Radar
Einige größere Charteryachten sind neben GPS und Plottern…
auch mit Radar ausgestattet. Bei normalen Sichtverhältnissen im Bereich der Küste ist ein Einsatz des Radars jedoch meist nicht notwendig und belastet aufgrund des außerordentlich hohen Stromverbrauchs nur die Bordbatterien. Über längere Zeit sollten Sie das Radar nur mit laufender Maschine Nutzen.
Rettungsinsel
Weitgehend zur Standardausrüstung gehört…
auf Charteryachten eine Rettungsinsel. Meist befindet sich diese vergraben unter Fendern, Leinen und Pützen in einer der Backskisten, wo sie im Notfall dann auch prompt mit dem Schiff untergeht. Legen Sie den Zugang frei und stellen Sie sicher, dass die Rettungsinsel mit wenigen Handgriffen aus Ihrem Versteck geholt werden kann. Erklären Sie bei der Crew-Einweisung die Funktionsweise und Handhabung. Belegen Sie die Rettungsinsel niemals an der Klampe einer untergehenden Yacht. Der Aufenthalt auf einer Rettungsinsel und die anschließende Bergung daraus, birgt meist deutlich höhere Gefahren, als das Ausharren auf einer beschädigten, aber noch schwimmfähigen Yacht. Oftmals werden herrenlos treibende Yachten deren Besatzung sich in schwerem Sturm in die Rettungsinsel begab, nach Monaten oder gar Jahren auf hoher See völlig intakt wiedergefunden. Benutzen Sie die Rettungsinsel nur, wenn die Yacht unrettbar sinkt.
Rettungskragen
Der Rettungskragen, angebracht an der Heckreling…
muss mit zwei Handgriffen schnell abnehmbar sein und die daran befestigte Leine muss frei laufen. Prüfen Sie bei der Abnahme die Funktion der Blinkleuchte und den Zustand der Batterien.
Rettungswesten
Das Anlegen und Anpassen…
wird bei der Creweinweisung im Hafen geübt. Jedes Crewmitglied behält seine angepasste Sicherheitsausrüstung griffbereit in seiner Kabine. Anlegen der Schwimmwesten und Lifebelts obliegt jedem Crewmitglied selbst (wer sich bereits bei drei Windstärken unsicher fühlt, kann selbstverständlich auch seine Sicherheitsausrüstung anlegen), spätestens bei Anordnung durch den Skipper muss beides angelegt werden. Bei Nachtfahrten ist es grundsätzlich empfohlen Rettungsweste und Lifebelt zu tragen und sich an geeigneten Teilen zu sichern. Viele der an Bord befindlichen Sicherheitsausrüstungen sind mangelhaft oder aufgrund fehlender gesetzlicher Bestimmungen gar nicht vorhanden. Deshalb ist es ratsam, sich eine eigene Rettungsweste mit integriertem Lifebelt zuzulegen und mitzuführen. Achten Sie beim Kauf vor allem auf bequemen Sitz und ausreichende Auftriebskraft. Gute Sicherheitswesten gibt es schon ab ca. 80,- € im Fachhandel.
Revierbeschreibungen
...sind eine ausgezeichnete Hilfe bei der Törnplanung.
Gegebenheiten in den Häfen und Buchten, Versorgungs- und Reparaturmöglichkeiten, vorherrschende Windrichtungen und -Stärken und örtliche Behörden und Bestimmungen kann man z.B. in Revierführern von DELIUS KLASING und Edition Maritim finden.
Seekarten
...befinden sich in der Regel an Bord.
Zu Ihrer Sicherheit überprüfen Sie immer bei der Schiffsübergabe deren Vollständigkeit und Alter. Eventuell beim Vercharterer nach neueren Ausgaben fragen.
Seekrankheit
...ist die Geißel der Seefahrer…
und kann jeden treffen! Für ganz besonders anfällige Menschen gibt es inzwischen einige sehr hilfreiche Mittel. Für schwerste Fälle werden Pflaster, die einmal hinters Ohr geklebt werden, über längere Zeit ein Sedativum ans Innenohr abgeben und dieses damit betäuben (nur in Apotheken erhältich). Ebenfalls in Apotheken erhältlich sind unterschiedliche Mittel zur Einnahme, auch auf rein pflanzlicher Basis. Völlig ohne chemische Stoffe kommen Akupressurbänder, die am Handgelenk getragen werden, aus. Für alle Möglichkeiten gilt: Eine Garantie gibt es nicht und zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!
Seeventile
...und Seetoiletten sollten ebenso wie die Luken…
beim Segeln geschlossen werden, auch wenn die Ventile manchmal ausgesprochen versteckt und unzugänglich angebracht sind. Bestimmen Sie einen Verantwortlichen, der die Kontrolle der Seeventile und Luken vor dem Auslaufen übernimmt.
Segelmacher
Eingerissene Segel sollten Sie keinesfalls…
weiter benutzen, da die Gefahr besteht, dass der Riss sich fortsetzt. Einen Segelmacher finden Sie in den meisten Häfen und die Reparatur ist meist auch nicht sehr teuer. Segelmacher finden Sie auch in den Revierhandbüchern.
Signalmittel
Wo befinden sich die Signalmittel…
wie werden sie gehandhabt? Vorsicht! Weg vom Körper und nicht verkehrt herum halten.
Skipper
§1 - Der Skipper hat immer Recht!
§2 - Sollte der Skipper einmal nicht Recht haben, tritt automatisch §1 in Kraft...
Sorgleine
Feste Leine, die auf beiden Deckseiten…
von der vorderen zur hinteren Belegklampe ununterbrochen geführt wird um sich für erforderliche Arbeiten an Deck bei schwerem Wetter mit dem Lifebelt daran einpicken und sichern zu können. Die Benutzung von Sorgleinen sollte bei der Creweinweisung im Hafen erklärt und geübt werden. Ebenso das reffen des Großsegels mit eingepickten Lifebelts.
Steckdosen/Stecker
Der einzige Rat, den ich zu diesem Thema geben kann…
verzichten Sie auf alle Geräte, die 220 V benötigen. Unterschiedlichste Ausführungen der Steckdosen in den Häfen entbehren jeder Norm. Richten Sie Ihre dringend benötigten elektronischen Geräte wie Notebook, Handy, Fön... auf Akku- und 12 V-Betrieb aus und nutzen Sie den Bordstrom. Verteilersteckadapter erlauben auch hier den gleichzeitigen Betrieb unterschiedlicher Geräte.
Tavernen
Von Seglern für Segler! Senden Sie uns…
Ihre Tipps, welche Tavernen Sie gut fanden oder was Ihnen nicht gefallen hat. Haben Sie eine besonders empfehlenswerte Taverne entdeckt oder suchen Sie ein Highlight für Ihren nächsten Törn? Wir nehmen Ihre Tipps in unser Tavernen-Verzeichnis auf.
Toiletten
Seetoiletten sind sensible technische Anlagen
die einer angemessenen Behandlung bedürfen. Erklären Sie jedem Crew-Mitglied die Funktion und schildern Sie drastisch das Zerlegen einer verstopften Toilette. Nichts, was nicht vorher durch den Magen ging, darf in die Toilette gelangen!!! Seeventile nach der Benutzung immer schließen, da sonst im Falle einer defekten Dichtung ununterbrochen Wasser ins Schiff laufen kann.
Törnplanung
Gewissenhafte Törnplanung zeichnet einen verantwortungsvollen Skipper aus.
Um sich schon zu Hause mit dem Revier anzufreunden, ist eine amtliche Seekarte des entsprechenden Revieres (digital oder in Papierform) und ergänzendes Material, wie Hafenhandbücher und Revierbeschreibungen, unbedingt notwendig.
Unterwasserschiff
Von den meisten Charterfirmen wird die Überprüfung…
des Unterwasserschiffes beim Auschecken durch Taucher durchgeführt, so dass Sie sich auf den einwandfreien Zustand verlassen können. Eventuelle Schäden durch Grundberührung während Ihres Törns sollten Sie auch dann unverzüglich dem zuständigen Basisleiter melden, wenn kein direkter Wassereinbruch feststellbar ist. Andere wichtige Teile, wie z.B. die Schraubenwelle könnten in Mitleidenschaft gezogen sein und zu weiterführenden Schäden führen. Sichern Sie Ihre Kaution und Nachfolgeschäden ausreichend ab.
UKW-Radio
Trotz fortschrittlichster Kommunikationselektronik…
(Handys) ist das UKW-Radio noch immer ein lebenswichtiges Gerät an Bord. In manchen Ländern (Kroatien) ist beim Chartern sogar der Besitz einer UKW-Sprechfunklizenz für den Skipper zwingend vorgeschrieben. Erklären Sie bei der Crew-Einweisung das Einschalten des Gerätes, bedienen der Rauschsperre, senden und empfangen, absetzen eines Notrufes auf Kanal 16 und durchgeben der Position.
Verantwortung
Als Skipper haben Sie die volle Verantwortung…
für Schiff und Crew und können im Ernstfall auch bei Personenschäden zur Haftung herangezogen werden. Sichern Sie sich gegenüber Ihren Mitseglern weitgehend durch einen Mitseglervereinbarung und vor weiterreichenden Schäden durch eine entsprechende Versicherung ab.
Versicherung
Schäden können nicht nur am Schiff…
und damit Ihrer Kaution entstehen, sondern auch durch Ausfall einer Nachfolgecharter, wenn das beschädigte Schiff nicht mehr eingesetzt werden kann. Auch Mitglieder Ihrer Crew (selbst wenn es heute noch die besten Freunde sind) können Sie für Schäden an Person oder Eigentum haftbar machen, die nicht durch die übliche Haftpflichtversicherung abgedeckt sind. Als Skipper sollte man unbedingt auf die eigene Absicherung achten!
Wasser
Eine häufige Ursache für Schäden ist…
die Verwechslung von Wasser- und Dieseltank. Die Folge ist eine defekte Einspritzpumpe oder Maschine. Unbedingt beachten: Wassertank ist meist blau markiert, Dieseltank meist rot!
Wetter
Für einen reibungslosen Törnverlauf…
ist es notwendig, sich über die aktuelle Wetterentwicklung zu informieren. Dafür werden heute unterschiedliche Möglichkeiten bereitgestellt. Die revierbezogenen Frequenzen und Sendezeiten der Wetterfunkstationen und KW-Sender finden Sie in den Revierführern. Aktuellste Wettermeldungen erhalten Sie via Satellit z.B. über Navtex oder speziell für Ihr ausgewähltes Revier. US-Grib bietet Wetterdaten, die Sie über das Internet downloaden und als Overlay bei mancher Nav-Software verwenden können.
Zoll
Achten Sie darauf, die jeweiligen Zollformalitäten genau einzuhalten.
Im Falle eines Vergehens gegen die gültigen Bestimmungen können empfindliche Strafen verhängt werden oder sogar eine Beschlagnahme der Yacht erfolgen. Die Einreisebestimmungen und Häfen zur Einschiffung finden Sie in den Revierführern. nach Norden steuern